Studentenprojekte mit echtem Mehrwert

Von der ersten Idee bis zur fertigen Veranstaltungsplanung – unsere Studierenden entwickeln durchdachte Finanzkonzepte für Events jeder Größenordnung. Hier präsentieren wir ausgewählte Arbeiten aus dem Wintersemester 2024/25.

Aktuelle Abschlussprojekte

Jedes Semester entstehen bei uns Konzepte, die zeigen: Veranstaltungsfinanzierung ist mehr als nur Zahlen zusammenzählen. Es geht um Risikoabwägung, kreative Budgetgestaltung und realistische Planung.

Detailansicht einer Veranstaltungsplanung mit Budgetkalkulationen
Kulturveranstaltung

Finanzplan für Open-Air-Festival

Jana Müller entwickelte ein Finanzmodell für ein dreitägiges Musikfestival mit 5.000 Besuchern. Besonders gelungen: die Risikoanalyse für wetterbedingte Ausfälle und die Kalkulation variabler Einnahmen.

  • Projektdauer 4 Monate
  • Gesamtbudget 280.000 €
  • Fertigstellung Februar 2025
Arbeitsplatz mit Finanzunterlagen und Taschenrechner
Konferenzplanung

Sponsoring-Modell für Fachkongress

Florian Beck analysierte verschiedene Finanzierungsmodelle für einen zweitägigen Branchenkongress. Sein Sponsoring-Konzept mit gestaffelten Paketen bot Flexibilität und realistische Einnahmeprognosen.

  • Projektdauer 3 Monate
  • Gesamtbudget 145.000 €
  • Fertigstellung Januar 2025

Häufige Fragen zur Projektarbeit

Wir bekommen regelmäßig Fragen von Interessierten, die sich vorstellen können, bei uns zu studieren. Hier beantworten wir die wichtigsten davon.

Themenbereiche

  • Wie funktioniert die Projektauswahl?
  • Welche Unterstützung gibt es?
  • Wie wird bewertet?
  • Kann ich eigene Ideen einbringen?

Projektauswahl und Themenfindung

Am Anfang des Semesters stellen wir etwa 15 verschiedene Projektthemen vor. Das können reale Anfragen von Veranstaltern sein oder Fallbeispiele aus unserer Praxis. Manchmal arbeiten wir auch mit hypothetischen Szenarien, die typische Herausforderungen der Branche abbilden.

  • Jeder Studierende wählt aus drei Themenbereichen
  • Die Zuteilung erfolgt nach Präferenz und Verfügbarkeit
  • Gruppenarbeiten sind möglich, aber nicht verpflichtend
  • Themenwechsel sind in den ersten zwei Wochen möglich

Die meisten Studierenden entscheiden sich für Themen, die ihren persönlichen Interessen entsprechen. Wer sich für Musikevents begeistert, wählt eher Festival-Finanzierungen. Andere bevorzugen Konferenzplanung oder Sportveranstaltungen.

Betreuung während der Projektphase

Zweimal pro Monat finden Projektsitzungen statt, bei denen ihr euren aktuellen Stand präsentiert. Das ist keine Prüfungssituation – eher ein offener Austausch, bei dem wir gemeinsam Lösungen für Probleme finden.

  • Wöchentliche Sprechstunden mit Dozenten
  • Zugang zu Branchendatenbanken und Kalkulationstools
  • Feedback-Runden mit ehemaligen Studierenden
  • Optional: Kontakt zu Praxispartnern aus der Eventbranche

Die meisten Fragen tauchen übrigens in der Mitte des Projekts auf, wenn die erste Euphorie vorbei ist und die Details kompliziert werden. Genau dafür sind die Betreuungstermine da.

Bewertungskriterien und Abgabe

Wir bewerten nicht nach Schema F. Ein perfekt durchgerechnetes Budget bringt wenig, wenn die Risikoanalyse fehlt oder die Finanzierung unrealistisch ist. Umgekehrt kann ein kreatives Konzept punkten, auch wenn die Zahlen nicht bis auf den Cent stimmen.

  • Realitätsnähe der Kalkulation (35%)
  • Vollständigkeit der Risikoanalyse (25%)
  • Kreativität bei der Finanzierungslösung (20%)
  • Präsentation und Dokumentation (20%)

Die Abgabe erfolgt Ende des Semesters als ausführliche Dokumentation plus Präsentation vor der Gruppe. Viele Studierende nutzen die Gelegenheit, ihr Projekt auch potenziellen Arbeitgebern zu zeigen.

Eigene Projektideen entwickeln

Absolut möglich, sogar erwünscht. Wenn ihr eine konkrete Veranstaltung im Kopf habt, die euch interessiert, könnt ihr das als Projektthema vorschlagen. Voraussetzung: Das Thema muss komplex genug sein und sich mit Event-Finanzierung beschäftigen.

  • Eigene Themen müssen bis Semesterbeginn eingereicht werden
  • Ein kurzes Exposé (2-3 Seiten) ist erforderlich
  • Die Dozenten prüfen die Machbarkeit
  • Bei Genehmigung gelten dieselben Betreuungsregeln

Letztes Jahr hat eine Studentin ihr eigenes Start-up-Event als Projektthema gewählt und dabei nicht nur eine gute Note bekommen, sondern auch einen fundierten Businessplan für ihre spätere Umsetzung entwickelt.

Porträt von Marlene Fischer, Dozentin für Event-Finanzierung

Marlene Fischer

Dozentin Event-Finanzierung

Was macht ein gelungenes Studentenprojekt aus?

Ich betreue seit sechs Jahren Projektarbeiten im Bereich Event-Finanzierung. Und jedes Semester sehe ich wieder: Die besten Ergebnisse entstehen nicht durch perfekte Zahlenreihen, sondern durch ehrliche Auseinandersetzung mit realen Problemen.

Nehmen wir das Beispiel von Jana, deren Festival-Projekt oben vorgestellt wurde. Als sie zu mir kam, hatte sie einen Budgetplan mit 320.000 Euro Ausgaben und genau 320.000 Euro Einnahmen. Auf dem Papier perfekt ausgeglichen. Aber unrealistisch.

"Die interessantesten Projekte sind die, bei denen Studierende lernen, dass Finanzplanung auch bedeutet, mit Unsicherheiten umzugehen und Plan B im Kopf zu haben."

Wir haben dann gemeinsam verschiedene Szenarien durchgespielt. Was passiert bei schlechtem Wetter? Wie wirkt sich eine geringere Besucherzahl aus? Welche Kosten sind fix, welche variabel? Am Ende hatte sie drei Modelle: optimistisch, realistisch, pessimistisch. Das ist Praxis.

Die häufigsten Herausforderungen

Viele Studierende unterschätzen am Anfang die versteckten Kosten. Versicherungen, GEMA-Gebühren, Sicherheitspersonal – alles Posten, die schnell übersehen werden. Oder sie rechnen mit zu optimistischen Sponsoring-Einnahmen.

Realistische Zeitplanung

Die meisten unterschätzen den Zeitaufwand für Recherche und Datensammlung. Ein solides Projekt braucht Zeit.

Detailtiefe finden

Zu oberflächlich hilft niemandem, zu detailliert wird unübersichtlich. Die Balance ist entscheidend.

Branchenwissen aufbauen

Event-Finanzierung funktioniert anders als klassische Unternehmensfinanzierung. Das muss man verstehen.

Feedback annehmen

Die besten Projekte entstehen im Dialog. Stur am ersten Entwurf festhalten bringt selten weiter.

Was ich den Studierenden immer mitgebe: Diese Projektarbeit ist mehr als eine Prüfungsleistung. Es ist die Chance, sich mit einem echten Problem auseinanderzusetzen und dabei zu merken, ob Event-Finanzierung wirklich das Richtige für einen ist. Manche entdecken dabei ihre Leidenschaft, andere merken, dass sie doch lieber in eine andere Richtung gehen möchten. Beides ist wertvoll.